Dienstag, 2. September 2008

Angedacht...


Ich bin letzte Woche über eine kleine Geschichte gestolpert. Sie hat mich sehr beschäftigt und ich möchte sie euch auch nicht vorenthalten.
Ich habe im Chor eine Andacht darüber gehalten, weil ich sie so toll fand.
Also hier die kleine aber feine Geschichte:

Ich fand eine Feldblume,
bewunderte ihre Schönheit,
ihre Vollendung in allen Teilen
und rief aus: "Aber alles dieses,
in ihr und Tausenden ihresgleichen,
prangt und verblüht, von niemandem beachtet,
ja oft von keinem Auge nur gesehen!"
Sie aber antwortete: "Du Tor!
Meinst du, ich blühe, um gesehen zu werden?
Meiner und nicht der anderen wegen blühe ich,
blühe, weil es mir gefällt.
Darin, dass ich blühe und bin,
besteht meine Freude und meine Lust!"

(Schopenhauer)

Leben, handeln, blühen wir nur, um von anderen beachtet, gesehen und gewürdigt zu werden? Ist das Trachten und Buhlen nach Anerkennung und Wertschätzung nicht die tiefe Verkrampfung, die uns an der hohen Freude am Sein und Leben hindert? Kann unser Leben und Glauben aufblühen im Verborgenen, einfach für Gott und uns?

(Axel Kühner)


Vor zwei Wochen haben wir im Gottesdienst ein Lied gesungen.
In einer Strophe hieß es:
"Wo feststeht, dass alles im Fluss ist,
schwimmt vielen der Glaube mit fort..."

Das beobachte ich bei mir selbst auch manchmal.
Man ist so "im Fluss", das man automatisch mitgerissen wird, wenn man sich nicht selbst ausdrücklich sagt "STOP, hier steige ich aus, das mache ich nicht mit...!"
Wenn ich dazu obige Geschichte sehe, fällt mir ein: "Ja wozu lebe ich denn eigentlich?
Um in der MAsse mitzuschwimmen und mich von meiner Umwelt steuern zu lassen?
Wer hats denn zu sagen, ich oder die anderen?
Ein Prediger sagte mal salopp:"Wenn dir dein Leben nicht gefällt, leb ein anderes!"
Klingt für einige einfach, für andere sehr kompliziert.
Ich denke, wo man sich von anderen steuern lässt und man sich selbst verliert, hört der Spaß auf und es ist Zeit aus dem "Fluss" auszusteigen und sich selbst zu sehen.
"Wozu bin ich da, um von anderen gesehen, be- oder sogar verurteilt zu werden? Wer gibt in meinem Leben den Ton an und wozu bin ich überhaupt hier?"

Nehmen wir uns ein Bespiel an der Blume. Gott hat sie gemacht und sie blüht zu seiner Ehre. Eifern wir es ihr nach, leben wir Gott zur Ehre, unserem Schöpfer!

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

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Anonym hat gesagt…

DANKE für diesen guten, tiefen berührenden Impuls! Sei gesegnet!
meike.

Anonym hat gesagt…

das tut gut!

du hast recht. ich lebe, und versuche dabei Gottes idee für mich zu verdeutlichen...

steffi

Anonym hat gesagt…

Ja, Okka, DAS ist unser größtes Problem. Der FLUSS! Ich frage mich nahezu jeden Tag, WOFÜR ich eigentlich lebe. Dominiert wird mein Leben von der "Sorge", meine Arbeit optimal zu erfüllen und das Geld zu verdienen, das ich zum "Leben" benötige. ABER es ist zu 95 Prozent gar kein "Leben", denn ich habe verlernt, abzuschalten; habe verlernt, innezuhalten. Alles dreht sich nur noch um den Broterwerb, um die ewige "Rennerei" ohne Ziel ... und ich hoffe, bete und glaube, daß Gott mich eines Tages "stoppen" wird. Fragt sich bloß, wie ....
Es wird immer gesagt, man müsse arbeiten, um zu leben und dennoch ist es bei unendlich vielen Menschen so, daß sie leben, um zu arbeiten.
Klar, vielleicht bin ich auch manchmal zu "dramatisch", aber ich denke, daß bei SEHR, SEHR vielen von uns das Leben völlig auf der Strecke bleibt ...
Doch der liebe Gott sendet "Engel" in Form von Menschen und ich bin davon überzeugt, daß DU in vielen Momenten für etliche Menschen die Funktion eines Engels einnimmst. Erinnerst Du Dich an den Einschulungsgottesdienst? Die "Predigt" ist zwar im Kinderlärm untergegangen, aber der Vikar wollte uns klarmachen, daß Engel sehr wohl Menschengestalt haben können und nicht nur "Flügelwesen" sind. Ich habe dabei sofort an DICH gedacht! Du warst schon einmal für mich da - VÖLLIG überraschend - wie ein Wunder - wie von Gott gesandt.
Und auch jetzt, indem ich Deinen Blog lese, werde ich gemahnt, innezuhalten. Dafür bin ich dankbar!
Meinen Namen brauche ich nicht zu erwähnen, denn Du wirst es längst wissen. :-)